Gerade sitze ich im Zug Richtung Süden, wobei vom Norden aus gesehen ja fast alles Süden ist, und erblicke schräg vor mir einen Schwarzfahrer. Also jemanden, der die schwarze Bahncard 100 hat. So sehen also Flatratefahrer aus, jung und dynamisch. Oder eigentlich eher wie Typen mit dem Beruf Sohn. Vielleicht trifft ja auch beides zu. Mir reicht es ja, dass ich einen Sitzplatz habe, sogar einen Fensterplatz. Herz, was willst du mehr? Der Weg soll ja bekanntlich das Ziel sein... hm, so gesehen habe ich noch ne Menge Ziel vor mir.
Habe ich
hier noch eher negativ angemerkt, dass sich auch nach der Kindheit nicht viel geändert hat, muss ich hier aber auch mal festhalten, dass das auch seine positiven Seiten hat. Vor allem, wenn die lieben Eltern nach einem Spaziergang wiederkommen und mir ein leckeres Eis mitgebracht haben! Toll! Frohe Ostern wünsch ich allen.
Damals. Im Auto. A7. Richtung Bremen. Ein Schild. Aller-Leine-Tal. B.: "Wo ist denn hier das Tal?" Verwirrung. Heiterkeit.
Und jedesmal, wenn ich an diesem Schild vorbeikomme, muss ich vergnügt an diese Szene denken. Nichts ist wie es scheint. Es lebe die Norddeutsche Tiefebene!
Ich wusste gar nicht, dass diese albernen Gürteltaschen wieder so in sind. Jedenfalls bei den ganz coolen Typen. Dabei sieht man damit doch nur aus wie ein Känguru. Okay, sie mögen praktisch sein, aber Praktibilität kann doch nicht alles im Leben sein! Eigentlich stört es mich ja gar nicht. Das Problem ist nur, dass diese Art von coolen Typen auch ohne Beutel zum Schmunzeln sind. Und mit Beutel wird es dann ganz schwer, nicht mit einem debilen Dauergrinsen durch die Gegend zu laufen.
"Männer lesen doch keine Bücher! Männer, die Bücher lesen, sind schwul. Und Frauen stehen nicht auf Männer, die Bücher lesen."
Ja logisch, wenn die schwul sind... wobei Frauen ja angeblich doch auf schwule Männer stehen. Ich sollte aber, dieser Weisheit folgend, weniger lesen...
Egal wie alt man ist, sobald man wieder zuhause ist, ist man wieder Kind. Wenn z.B. die Suppe zu heiss ist und ich diese deswegen nicht gleich esse, dann kommt der gute Rat meiner Mutter, doch ein bißchen zu rühren, damit sie abkühlt. Ja, Mama.
Auf der anderen Seite ist es auch was schönes, dass gewisse Dinge sich wohl nie ändern werden. Und ich bin ja auch aus dem Alter raus, wo man sich bei jeder Kleinigkeit über die lieben Eltern aufregt. Wenigstens das...
Am Donnerstag beschließt der Bundestag ein Gesetz gegen unerwünschte Telefonwerbung, die es auch verbietet, mit unterdrückter Telefonnummer anzurufen und eben erhalte ich einen Anruf eines Unternehmes, das genau dies noch praktiziert. Jedenfalls nehme ich das an. Ich habe aufgelegt, nachdem mir mitgeteilt wurde, ich hätte einen Renault gewonnen und bevor ich weitere unnütze Infos erhalten habe. Natürlich hätte es durchaus sein können, dass ich tatsächlich ein Auto gewonnen habe. Schließlich werden Fahrzeuge in diesen Zeiten den Menschen geradezu hinterhergeworfen. Aber allein die Tatsache, dass mir ein Computer die erfreuliche Nachricht übermittelt, hat mich an der Ernsthaftigkeit dieser Aussage ganz schnell zweifeln lassen. Und es ist irgendwie rührend, dass die Werbeunternehmen noch schnell verstärkt agieren, bevor sie dann hoffentlich bald und endlich mit einem letzten Zucken verschwinden.
Huchu, es schneit endlich wieder in Hamburg. Man sagt ja, dass mit fortschreitendem Alter die gefühlte Geschwindigkeit der Zeit zunimmt, aber so schnell? Am Samstag flatterte das blaue Band, das reinste Frühlings Erwachen. Alles grünte so grün im Sonnenschein.
Gestern hatten wir jedoch schon wieder Herbst, es hat von Morgen bis Abend durchgeregnet, die Windböen machten denen an der Nordsee alle Ehre. Heute also Winter. Blöderweise habe ich den Sommer verpasst. Entweder liegt es daran, dass er durch die Klimaveränderung gar nicht stattfand oder nur sehr kurz oder sehr getarnt oder ich bin einfach zu langsam. Aber übermorgen habe ich ja eine neue Chance.
