Seltsam, immer wenn etwas passiert und die Medien es dann aufgreifen, dann werden auch immer irgendwelche Passanten interviewt, die dann ihre Betroffenheit ausdrücken können. So wie jetzt im österreichischen Amstetten. Schon richtig, man sollte nicht immer nur irgendwelche Experten zu Wort kommen lassen, aber letztendlich weiß man doch immer, was der gemeine Mensch auf der Straße sagt. Erst: Schlimm! Und dann: Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass gerade hier so was passiert. Aha! Vorstellen können sich die Menschen schon viel, also dass Menschen 24 Jahre eingesperrt werden, dass man Sexsklaven hält oder seit der Geburt in einem Keller vegetieren und noch nie das Sonnenlicht gesehen haben. Aber eben nicht da, wo man selbst wohnt, denn so was passiert nur im Fernsehen. Schön, dass Menschen Ereignisse, die man über Medien mitbekommt, anscheinend als Fiktion betrachten, die mit dem realen Leben nichts zu tun haben. Aber das Leben ist eben doch schräger als Fiktion.
Telefonkonferenzen sind schon was feines. Und das sage ich, obwohl ich im Moment nicht allzu viele Meetings mit wichtigen Geschäftspartnern in aller Welt habe. Aber immerhin gute Freunde (auch wenn einige den Ausdruck Freund wieder als zu persönlich empfinden), die nicht in der selben Stadt wohnen und da man sich nicht mal schnell im Billardraum zu einer Fleischerplatte treffen kann, ist das eine schöne Kommunikationsmöglichkeit in Echtzeit. Zwar kann man mit jedem einzeln telefonieren, aber gemeinsame Unterhaltungen sind dann doch was ganz anderes. Man kann nicht mehr unbemerkt über den anderen lästern, es gibt öfter Gelegenheit dazwischenzuquatschen und muss die langweiligen Details seines Lebens nicht mehrmals erzählen. Herrlich!
Jetzt ist also die erste schwarz-grüne Regierung auf Landesebene so gut wie beschlossen. Und? Das einzig erwähnenswerte an dieser Koalition ist doch bloß die Tatsache, dass es die erste auf Landesebene ist. Neuigkeiten, und Neues ist wohl eine Neuigkeit, werden thematisiert. Alles andere an dieser Konstellation sollte aber normal sein.
Schließlich handelt es sich um zwei demokratische Parteien und jede demokratische Partei sollte mit einer anderen demokratischen Partei koalieren können. Das sollte doch einfach mal Voraussetzung sein. Denn jede Partei hat ja den Anspruch, an der Regierung zumindest beteiligt zu sein, da es nur dort möglich ist, Veränderungen durchzusetzen. Und dass es in einer Koalition Kompromisse geben muss ist wohl auch (fast) jedem einleuchtend. Und dass die Anhänger einer Partei dann unzufrieden sind, ist auch einleuchtend. (Die Linkspartei in Hamburg wird daher wohl auch neuen Zuwachs bekommen). Das gibt dann Streit und Krach und das ist dann wieder eine Neuigkeit, über die berichtet wird.
Aber für die Parteien, was wär die Alternative? Ewig in der Opposition sein wenn keine genehme Koalition möglich ist und nichts bewirken können? Blockade und Stillstand wie in Hessen, nur weil man sich vor der Wahl schon festgelegt hat, mit wem man koaliert und mit wem nicht? Dann kann man ja gleich alle Parteien abschaffen und einen linken oder rechten Block wählen (die dann an den jeweiligen Rändern ausfransen werden). Da hat dann aber jemand nicht verstanden, wie der Code im politischen System lautet, nämlich Macht haben oder keine Macht haben, also Regierung oder Opposition. Wer ein Teil des politischen Systems sein will muss dann auch den systeminternen Code beachten sonst ist er eben nicht im politischen System. Insofern ist mit der Bildung der ersten schwarz-grünen Regierung auf Landesebene eigentlich gar nichts großartiges passiert. Dass auf inhaltlicher Ebene vielleicht nicht viel rauskommen wird ist das Dilemma des Kompromisses, aber eine andere Sache. Schwarz-grün ist eben nicht schwarz und grün, sondern ein dunkles etwas, das grün schimmert.
Heute hat mir ein Freund mitgeteilt, dass er neue Software installiert. Das allein ist ja schon immer ein Akt, der oft mit Tränen endet. Aber neue Software zu installieren, bloß weil es die neueste Version ist und obwohl die alte Version einwandfrei funktioniert? Sollte man das tun? Ist das Neueste das Beste? In Bezug auf Software ist es doch wohl so, dass die neueste Version die störanfälligste mit den größten Sicherheitslücken etc. ist. (Naja, vielleicht ist das nicht nur bei neuer Software so).
Aber so ist der Mensch nun einmal. Er möchte Veränderungen, weil neu = anders = gut. Jedenfalls wenn alt = schlecht. Und wer bitte schön ist schon zufrieden? Es gibt immer was zu tun. Insofern spiegelt die Bastelei am PC ja bloß nur den Wunsch wider, sein Leben selbstbestimmt zu führen und Veränderungen nach eigenem Ermessen durchzuführen. Doch weder das Leben, noch der PC machen letztendlich die Dinge, die man sich anfangs so schön ausgemalt hat. Wo ist jetzt bloß diese verflixte Menüleiste hin, die sonst immer genau da war, wo sie nun nicht mehr ist! Programmier sind die neuen Götter. Alles, was man sich nicht erklären kann, muss einen höheren Sinn haben, den allein diese allmächtigen Wesen kennen. Doch dank der Open source Initiative erfüllt sich in gewisser Weise auch in diesem Bereich Friedrich N.s Auspruch: Gott ist tot! Oder genauer: Wir alle können Gott sein. Insofern ist es dann auch nicht verwerflich, wenn so mancher gottgläubiger Bruder über Ubuntu und Konsorten flucht. Letztendlich ist das dann nur eine Art Selbstreflexion, in der dann erkannt wird, dass auch potentielle gottgleiche Wesen nicht alles verstehen und nichts scheint, wie es ist. Das ist sehr tröstend. Diese Erkenntnis bringt mich jetzt weiter. Ah, endlich das nächste Update!
Was für ein schöner sonniger Tag das heute doch war. Und das kann doch nur bedeuten, dass so langsam die Grillsaison wieder beginnt. Passend dazu hat Holsten ja gerade einen Werbespot (wieder-) veröffentlicht, denn anscheinend ist er aus dem Jahr 2007.
Ich glaube, keine andere Brauerei zielt so sehr auf den männlichen Käufer wie Holsten. Gibt es überhaupt noch Frauen, die Holsten trinken, wo doch ihr Slogan: Holsten. Auf uns, Männer! lautet? Schießt sich da nicht jemand ins eigene Bein, weil er einen Anteil von potentiellen Konsumentinnen in Höhe von 2% außer Acht lässt? Wie dem auch sei, Holsten knallt am dollsten und wird ja sowieso nur aus Verbundenheit zu Lübeck und seinem Tor getrunken. Jeder anssssständige Hamburger und Hamburgbesucher und Praktikumabsolvierer in Hamburg greift ja zum Hamburger Original Astra, auch wenn es inzwischen zu Holsten gehört. So schließt sich also der Kreis und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Es sei denn, er ist schlecht und da gibt so einiges, was man mal sagen müsste…
Jetzt ist ja endlich wieder das Ende der Woche erreicht und ich weiß auch schon, was ich heute morgen so vermisst habe… die Bahnfahrt zur Arbeit.
Je nachdem, zu welcher Uhrzeit und in welche Richtung man fährt, du bist Deutschland und nicht allein. Entweder begleiten einen Massen von Schülern - und wenn man Lautstärke mit Begeisterung gleichsetzen möchte, dann mache ich mir um die Motivation unserer zukünftigen Rentensicherungskräfte keine Sorgen - oder man sitzt, jedenfalls wenn man Glück hat, mit unserer Leistungselite zusammen, die entsprechend weniger begeistert zur Arbeit fährt. Schließlich kennt sie die Verantwortung, die auf ihren Schultern lastet und dementsprechend bedrückt hockt man morgen für morgen zusammen, um sich vom Unternehmen Zukunft zum heißgeliebten Job chauffieren zu lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass es drei Arten von Fahrgästen gibt. Die morgendlichen Schlummerer, die die Augen verschlossen halten, um noch weiter an der besseren Welt zu planen oder halboffenen Auges gedankenvoll aus dem Fenster schauen, die fleißigen Streber, die sich durch ein Buch oder mittels einer Zeitung weiterbilden und die Täuscher, die zwar auch ein Buch vor sich liegen haben, in dieses jedoch nur für zehn Sekunden hineinschauen, um dann wieder stundenlang andere Menschen zu beobachten – das ist mir übrigens aufgefallen, als ich von einer besseren Welt träumte, in der es so was nicht gibt.
Nun ist es in so einem Zugabteil ja ähnlich wie in einem Fahrstuhl, nur dass es nicht nach oben geht, sondern nach vorn. (Bleibt nur die Frage, was besser ist, das Weiterkommen oder der Aufstieg. Ich seh es auf jeden Fall positiv und sage nicht, dass es abwärts oder zurück geht). Auf jeden Fall ist man für einen gefühlt unheimlich langen Zeitraum eine Schicksalsgemeinschaft, in der jeder seinen persönlichen Raum einschränken muss. Und um keinen Augenkontakt aufbauen zu müssen, greift der rücksichtsvolle Mensch eben dazu, müde oder fleißig zu wirken. Aber es sind eben nicht alle so. Ist das der Beginn einer Revolution, eines Aufstandes, der Versuch, Mitstreiter zu finden mittels morgendlichen Augenkontakts und zur Tarnung ein Buch mit sich herum tragend? Eigentlich eine gute Idee sich nicht nur auf sich selbst zu beschränken, Kontakte zu knüpfen, Netzwerke zu bilden, Ideen auszutauschen, Veränderungen zu schaffen. Aber bitte nicht morgens… oder abends… und vor allem nicht im Zug! Wahrscheinlich sind es auch nur ganz banale Gaffer, die es nicht hinbekommen, Menschen unauffällig zu beobachten. Ich kenn mich da aus :o)
So, zuerst möchte ich mich für die netten Kommentare bedanken. Ich war ganz überrascht, dass da gleich ein feedback kommt. So ist das also, wenn man vernetzt ist und damit Teil der Blogosphäre.
Ich hab mit tagsüber natürlich Gedanken darüber gemacht, wie man das Blog organisiert, welche Kategorien man einführt, wann man schreibt usw. Aber ich denke, das ergibt sich mit der Zeit einfach von alleine und ich werde erstmal fleißig drauflos schreiben
Jetzt habe ich doch tatsächlich DAS Blog geschrieben, obwohl ich normalerweise DER Blog sage. Aber ich dachte, ich richte mich mal nach der Offline-Institution DUDEN und folge der Hauptvariante. Schließlich heißt es ja auch DAS Logbuch und DAS Tagebuch. Aber andererseits DER Block ;-) Na ja, letztendlich ist in der Postmoderne ja alles erlaubt…. Blöd nur, dass wir laut Ulrich Beck in der zweiten Moderne sind. Von wegen Post, die wird ja gerade bestreikt. Und Streik ist ja wohl ein ganz alter Hut.
Ja, der Anfang ist also getan. Ich frage mich, wann der berühmte Schlendrian wieder die Oberhand gewinnt und das gerade erst begonnene Projekt sabotiert. Schlimm, wenn man schon am zweiten Tag so negative Gedanken hat. Das kann ja dann nichts werden. Wenigstens kann ich feststellen, dass besagter Schlendrian nicht nur mich heimsucht, sondern auch andere Leidensgenossen packt. Und es gibt ja so viele Gründe, warum man die Aufgaben, die man eigentlich erledigen sollte und wollte, nicht erledigt. Im Moment ist es natürlich das schöne Wetter, endlich Frühling. Morgen gibt es bestimmt andere Gründe… z.B. ist ja Freitag und das bedeutet Ende einer langen und harten Arbeitswoche und da darf man ja auch mal entspannen und nichts tun. Oder shoppen gehen, nicht wahr Frau M.? Erst am ENDE der Woche!
Wir sind ja keine zwanzig mir, leider leider und ein Glück und der Ernst des Lebens steht inzwischen nicht bloß vor der Tür, sondern macht sich so langsam in der guten Stube breit. Da heißt es ein guter Gastgeber zu sein. Aber der vermaledeite Schlendrian lenkt einen so ab…. schlimm. Doch alles wird sich ändern wenn wir groß sind. Echt!
So, nun ist es soweit. Ich schreibe meine "ersten Gedanken" auf, um alle Welt daran teilhaben zu lassen. Was für ein Gewinn für die Menschheit. Ja, man spürt gleich die bescheidene Aura...
Nachdem ich heute im Frankfurter Museum für Kommunikation war und mir die dortige Austellung
Absolut privat!?
Vom Tagebuch zum Weblog
angesehen habe, dachte ich, dass es vielleicht doch ganz interessant sein könnte, ein Weblog zu führen. Nicht, weil ich ein leidenschaftlicher Tagebuchschreiber wäre oder viel zu erzählen hätte oder auch nur das Bedürfnis verspüre, meine Weisheiten unbedingt jemandem mitteilen zu wollen, aber die Möglichkeit, ein paar Gedanken niederzuschreiben und so ein wenig Struktur zu bekommen, erscheint mir doch ganz reizvoll. Außerdem gehe ich sowieso davon aus, dass ich der einzige sein werde, der das hier liest. Abgesehen natürlich von den Menschen, die ich nötigen werde, sich das hier mal anzusehen :o)
Ich bin gespannt. Mal sehen, ob sich durch diesen Blog die inzwischen sehr ausgeprägte Blockade bezüglich der Dingsbums endlich wenigstens an einigen Stellen durchbrechen lässt. Drückt mir die Daumen!