Frei nach den Ärzten:
Hipp hipp, Hurra, alles wird besser, als es vorher war!
Was für eine Zeit. Innerhalb eines Tages werden Waren über hunderte von Kilometern versendet, so dass man heute bestellt und morgen erhält. Gute Wünsche per SMS und E-Mails sind sogar noch schneller und transportieren Informationen über eine noch größere Entfernung hinweg. Wer etwas schreibt und online stellt kann sich auf der anderen Seite der Welt befinden und dennoch ist nur Sekunden später ein neuer Eintrag auf einem Blog zu lesen, ganz gleich, ob in Flensburg oder Garmisch-Partenkirchen.
Wer jedoch eine Zeitung liest ist wirklich der Zeit hinterher. Denn besitzt man ein Abonnement und verreist, möchte seiner Zeitungslektüre aber dennoch frönen, so muss man das dem Service ganze zwei Wochen vorher kundtun. Zwei Wochen wofür? Um per Kutsche vom einen Vetriebsort zum nächsten zu jagen, um die Änderungen mitzuteilen? Ich Narr stelle mir in der heuten Zeit vor, dass alles in einer Datenbank gespeichert ist und Änderungswünsche einfach per Tastatur eingegeben weden, so dass die Daten sofort auf den neuesten Stand sind. Anscheinend ist dem nicht so. Aber selbst wenn mir der alte Zustellort per Post AG die Zeitung hinterschickt, braucht man dafür zwei Wochen Vorlaufzeit?
Leider liegt es nicht einmal an der besinnlichen Weihnachtszeit, der Zeitungsvertrieb ist das ganze Jahr über in dieser entspannten Haltung. Nein, schnelle oder kurzfristige Änderungen sind nicht möglich, ommmmmm! Was für eine ZEIT.
Als ich heute ein Werbeplakat der Firma Apple mit all ihren Produkten gesehen habe, da dachte ich: Ach ja, iPod, iPhone... aber seit wann stellen die denn Notebooks her?
Nennt man sowas erfolgreiche Produkterweiterung oder erfolgreiche Bewusstseinsveränderung? Auf jeden Fall leistet das Unternehmen aus Cupertino ganze Arbeit, vor allem finanziell. Es wird Zeit, dass die Automobilindustrie ebenfalls mal ein wenig kreativer wird, schließlich muss man mit der Zeit gehen und sein Angebotsrepertoire erweitern, wenn der Kunde genug von dem bisherigen hat. Aber das lief ja eigentlich bereits schief. Man erinner sich an den Versuch, einen Industriekonzern Daimler-Benz AG zu etablieren (Für die Jüngeren unter uns: Daimler-Benz AG ist das Vorgängerunternehmen der DaimlerChryler AG, welches wiederum nun die Daimler AG ist).
Fazit: Bleiben wir beim Apfel und lassen den Obstbauern weiter die Frau suchen.
Von wegen "Luhe in Flieden". Es muss heißen: Winsen/Luhe bzw. Flieden/Fliede.
Man sollte sich immer genügend Zeit nehmen. Denn ansonsten kann es passieren, dass man morgens nicht dazu kommt, einen Kaffee zu trinken und muss sich stattdessen am Bahnhof sein schwarzes koffeinhaltiges Heißgetränk besorgen. Aber wenn man nicht genug Zeit hat, dann muss man auch schnell zum Zug eilen und kann erst dort feststellen, dass man anstatt eines Milchkaffees einen normalen Filterkaffee erhalten hat, schwarz. Das bereitet Kopfschmerzen.
Wenigstens habe ich einen Sitzplatz, die Sonne scheint und der Zugchef heißt Mickie Krause, wenn ich das richtig verstanden habe. Kann aber auch am koffeinflash liegen...
Das mit dem Vergessen ist ja so eine Sache. Im SPIEGEL Nr. 47 / 2008 gab es einen Artikel über eine Frau, die sich an jedes Ereignis seit ihrer frühesten Kindheit erinnern kann. Hört sich zuerst eigentlich beneidenswert an. Schließlich spart man sich somit die Zeit, Fotos in entsprechende Alben einzukleben oder Blogs als Gedankenstütze zu führen. Sie erzählt jedoch, dass sie mit dieser Gabe gar nicht so glücklich sei, da sie sich an alle schlechten Ereignisse so erinnern kann, als seien sie gerade erst passiert. Da heilt die Zeit eben nicht alle Wunden und die Vergangenheit kann nicht positiv verklärt gesehen werden.
Auf der anderen Seite vergisst man dann wahrscheinlich auch keine Geburtstage. Mir ist vor kurzem einer entgangen, aber die betreffende Person war gar nicht böse, da sie selbst auch ständig Geburtstage vergessen würde. Das fand ich sehr gnädig. Da mir das aber sobald nicht noch mal passieren sollte, schaute ich in mein schlaues Büchlein, um zu erfahren, wer denn als nächstes mit Glückwünschen zu beehren sei. Und dadurch konnte ich diese dann rechtzeitig und pünktlich übermitteln. Es stellte sich jedoch heraus, dass ich nicht der einzige bin, der an Geburtstagsterminerinnerungsschwund leidet. Und das macht die Sache nicht einfacher, denn nun muss man auch daran denken, dass andere auch nicht daran denken und diese dann zu erinnern, wo man doch selbst alle Hände voll zu tun hat, einen Geburtstag nicht zu vergessen. Aber die Mühe lohnt sich, denn ansonsten kann es passieren, dass man eine Woche nach einem Geburtstag nachts um 1.47 Uhr eine SMS mit folgendem Inhalt erhält: Du Spasti hättest mich ja ruhig noch mal auf m███ geburtstag hinweisen können! Und sowas vergisst man nicht so schnell.
Lasst uns froh und munter sein
und uns recht von Herzen freu'n!
Lustig, lustig, trallalallala!
Was für ein schönes Lied? Oberflächlich gesehen verbreitet es vorweihnachtliche Stimmung, aber man muss es auch richtig hören bzw. lesen. Die ersten beiden Zeilen stellen eine Aufforderung dar, nämlich eine positive Einstellung anzunehmen. Die dritte Zeile, die als gedacht gedeutet werden muss, legt die wahre ironische Grundhaltung offen. - Froh und munter sein? Ja, versucht es nur, ihr Narren! Was für ein Spaß sich vorzustellen, wie ihr euch damit plagt und scheitern werdet! Ha!-
Ja, sehr lustig, kein feines, sondern ein gemeines Lied. Und den Stiefel voll machen? Drauf gesch…
So this is Christmas
And what have you done
Another year over
And a new one just begun
Kinder, wie die Zeit vergeht. Nun ist schon wieder Weihnachten und das Jahr ist so gut wie vorbei. Aber bitte keine sentimentalen Rückblicke. In den nächsten Tagen werden wir damit massenmedial sowieso besinnungslos bombadiert. Apropos bombadieren, wie sang John Lennon ebenfalls in dem Song? War is over if you want it Anscheinend will niemand. Traurig, aber wahr. Und Krieg ist ja nicht nur militärisch zu verstehen, Krieg fängt im kleinen an, dieser alltägliche subtile Krieg, der manchmal gar nicht so subtil ist. Oder wie heißt der Zustand, bei dem einem offener Hass entgegenschlägt? Ach ja, Weihnachtseinkaufsstress in den Tempeln der Zweiten Moderne.
Und da steckt man nun in einem Dilemma. Einerseits möchte man sich dieser Hektik nicht aussetzen, um seinen Mitmenschen wohlgelaunt gegenübertreten zu können und sich durch die Konsumgüterverweigerung auch mehr auf sich und somit das Wichtige besinnen zu können, andererseits gebietet es die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, gerade in diesen schweren Zeiten zu konsumieren, als gäbe es kein Morgen mehr. Aber morgen Kinder, wird’s was geben! So lasst und froh und munter sein und Autos kaufen ohne Ende. Das war doch jetzt die Lösung für die Wirtschaftskrise? Einfach simpel. Letztendlich kommt es ja nur auf eines an, und das wusste wiederum Lennon: I hope you have fun