Heraus und hinein
Wenn man in einen Bus einsteigen möchte, dann lernen ja schon die Kleinsten, dass man die Leute erst aussteigen lassen soll. Bei der hinteren Tür verhält es sich dann so, dass die Menschen sowohl aus dem hinteren als auch dem mittleren Bussteil strömen, so dass sich die Menschen von links und rechts durch die Tür fädeln. Da Symmetrie eher ein Zufall ist, kommt es dann auch gar nicht so selten vor, dass der eine Strom eher als der andere versiegt. Und weil der Mensch ein Kind der Natur ist, nimmt er wie das Wasser eines Flusses den einfachsten und direktesten Weg und soviel Raum wie möglich in Anspruch. Er steigt daher nun, da ja jetzt genug Platz vorhanden ist, mittig durch die Tür aus. Soweit so gut. Der Mensch ist jedoch auch sehr ungeduldig und teilweise blind. Während man also selbst noch an der Tür steht, darauf wartend, dass auch die letzte lahme Ente es zum Ausgang geschafft hat, wird von hinten schon schön geschubst, verbunden mit unverständlichem Gebrabbel, das einem wohl signalisieren soll, doch endlich einzusteigen, obwohl die Tür noch blockiert ist! Haben die Leute etwa Angst davor, nicht mehr in den Bus zu kommen? Noch nie habe ich es erlebt, dass der Busfahrer einfach die Tür schloss und weg fuhr, wenn der Bus nicht gerade zum Bersten gefüllt war. Aber in Zeiten wie diesen weiß man ja nie. Man muss eben sehen, dass man irgendwie mitkommt und einen der begehrten Plätze erwischt. Der Bus, Mikrokosmos des Lebens.
Zuna - 7. Mär, 19:20