gesehen
Von wegen "Luhe in Flieden". Es muss heißen: Winsen/Luhe bzw. Flieden/Fliede.
Ich mag das Wochenende. Denn dann geben "unsere" Politiker immer nette Interviews im Garten oder vor ihrem Haus und ganz leger ohne Krawatte. Doch einige sind im Abgeordneten- oder Parteibüro. Da weiss man dann auch gleich, wen man nicht wählen wird. Keiner mag Streber!
Gestern war eine Frau namens Inka Bause bei
Zimmer frei! und hat erzählt, dass man gute Freunde in guten Zeiten erkennt. Ich dachte bisher, dass einem in schlechten Zeiten bewusst wird, wer seine wahren Freunde sind. Sie hat dann das Beispiel von einem Lottogewinn gegeben, was wohl gute Zeiten darstellen soll. Und wenn die Freunde dann noch zu einem halten, auch wenn sie keine Million abbekommen und einem den Gewinn gönnen, dann sind das richtige Freunde. Ja klingt logisch, denn Neid ist in der Tat keine gute Eigenschaft in einer Freundschaft. Aber wer ist schon neidisch auf Schulden? Wie viele Freunde hat Franjo Pooth eigentlich? Bestimmt ganz viele!
Es ist heutzutage einfach nicht einfach, wie man sich korrekt verhalten soll. Da hat irgendein Nachfahr des Adolph Freiherr Knigge nun ein Buch mit dem Titel:
Eine Frage, Herr Knigge veröffentlicht und gibt dort Tipps zum Thema: Gutes Benehmen. Zum Beispiel gibt er den Ratschlag, an der Supermarktkasse nur mit großen Scheinen zu zahlen, damit es schneller geht, zumal die Kassiererin auch Wechselgeld habe. Da hat der gute Mann nicht ganz Unrecht. Aber wenn Höflichkeit sich gegenüber seinen Mitmenschen durch Schnelligkeit bemerkbar machen soll, dann müssen die Leute auch darauf verzichten, mit EC - Karte zu zahlen oder mehr als fünf Artikel zu kaufen und vor allem dürfte es auch nur ALDI Kassierer geben, die schon das Wechselgeld in der Hand haben, bevor man auch nur sein Portemonnaie gezückt hat. Ein besonderer Spaß ist es dann, entweder passend oder in ganz großen Scheinen zu bezahlen, aber sowas tu ich als höflicher und nicht im Besitz solcher Scheinen befindender Mensch nicht.
Apropos Frankfurter Allgemeine Zeitung. Letzte Woche ist mir mal wieder ein Exemplar in die Hände gefallen. Das geschieht relativ selten, da ich die Konkurrenz aus München bevorzuge. Und da ist mir erst aufgefallen, dass sie das Layout ihrer Titelseite geändert hat! Und das anscheinend schon vor einem halben Jahr!Es gibt Fotos (!), bunte (!!) und die Frakturschrift ist nur noch im Namenszug vorhanden (!!!). Wahrscheinlich ist mir die Veränderung vorher am Zeitungsstand nie aufgefallen, weil die neue Frankfurter Allgemeine mich auf den ersten Blick an die ZEIT oder den Tagesspiegel oder eine andere x-beliebige Zeitung erinnert. Naja, der Wandel der Zeit macht auch vor einem altehrwürdigen Presseorgan nicht halt, obwohl es natürlich auf den Inhalt ankommt - aber das Auge isst nun einmal mit.
Es gibt sie also noch, Revolutionen, auch wenn sie von mir unbemerkt geschehen. Bleibt nur die Frage nach der Relevanz von unbemerkten Revolutionen.
Apropos Massenmedien und Beliebigkeit. Sowohl die taz als auch die WELT sprechen von Birma, es kann also keine Frage der politischen Einfärbung sein. Auch die FR, die SZ, die ZEIT und tageschau.de nennen das Land Birma, also der überwiegende Teil der Medien. Der Spiegel und die FAZ sprechen hingegen von Burma. Man will eben etwas besonderes sein. Aber nur mit dem Zweiten sieht man anders, dort wird der von der UN anerkannte Name verwendet: Myanmar.
Bekommt durch die Vielfältigkeit der unbedarfte Medienkonsument nicht den Eindruck, als wenn sich überall Naturkatastrophen ereignen? In gleich drei Ländern! Oder ist es doch nur eins? Das mit dem Erdbeben, Asien eben.
Jan Weiler beschreibt in seinem Buch
In einem kleinen Land seine Eindrücke, die er während einer Lesereise in verschiedenen Städten gemacht hat. Da es ja Eindrücke sind, sind sie subjektiv und das ist von Anfang recht deutlich. (Ich will übrigens jetzt auch unbedingt mal nach Konstanz!). Nun habe ich eine Rezension bei einem großen Onlinebuchhändler gelesen, in der bemängelt wird, dass er sich "uninformiert anmaßt, Städte zu beurteilen". Aha, persönliche Ansichten müssen also immer objektiv fundierte Informationen beinhalten. Man muss also vorher Erkundigungen einholen, ob alles so ist, wie es scheint... was man denkt und erlebt. Ich würde das Buch dann aber Reiseführer nennen. Und überhaupt, dann muss das ja auch für Blogs gelten. Und der Gedankenblog wär somit am Ende. Will man das?
Warum hat es sich eigentlich eingebürgert, die israelische Partei Awoda nur als Arbeitspartei zu bezeichnen, während man vom Likud und von Kadima spricht und nicht vom Zusammenschluss oder der Vorwärtspartei? Mag sein, dass es damit zusammenhängt, dass es in Deutschland, je nach Sichtweise, auch eine sozialdemokratische Arbeitspartei gibt oder gab und somit etwas Vertrautes damit assoziiert werden kann. Andererseits wird von der britischen Labour Partei gesprochen und so gut wie nie von der Arbeitspartei. Wie beliebig doch vieles ist...
Warum macht die Bahn AG eigentlich noch Werbung für das Dauer-Spezial? Heute wieder gesehen, ein ganzer Bus war damit voll plakatiert. Das ist ja so, als hätte die Regierung der DDR Werbung für westliche Auslandsreisen oder Bananen gemacht. Zynisch!